Lipödem und Adipositas

Was ist der Unterschied zwischen Lipödem und Adipositas? Lipödem und Adipositas sind zwei häufig vorkommende Erkrankungen, die oft miteinander verwechselt werden, jedoch unterschiedliche Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten haben.

Was ist der Unterschied zwischen Lipödem und Adipositas?

Lipödem und Adipositas sind zwei häufig vorkommende Erkrankungen, die oft miteinander verwechselt werden, jedoch unterschiedliche Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten haben. Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die vorwiegend Frauen betrifft und durch eine symmetrische Fettvermehrung an Beinen und Armen gekennzeichnet ist. Adipositas, auch als Fettleibigkeit bekannt, ist eine allgemeine Ansammlung von Fett im Körper, die durch eine positive Energiebilanz, also eine höhere Kalorienaufnahme als -verbrauch, entsteht.

Welche Methoden gibt es zur Diagnose?

Die Diagnose des Lipödems erfolgt hauptsächlich durch klinische Untersuchung und Anamnese. Wichtige Kriterien sind die symmetrische Fettvermehrung an den Beinen und Armen, Schmerzen und eine Neigung zu Hämatomen. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT können unterstützend eingesetzt werden – um andere Erkrankungen auszuschließen.
Bei der Diagnose von Adipositas wird der BMI als primäres Messinstrument verwendet. Ein BMI von 30 oder höher deutet auf Adipositas hin. Zusätzlich können Hautfaltenmessungen und andere anthropometrische Daten herangezogen werden, um den Fettanteil im Körper genauer zu bestimmen. Weitere diagnostische Maßnahmen können Blutuntersuchungen umfassen – um assoziierte Krankheiten wie Diabetes oder Dyslipidämien zu identifizieren. Übergewicht ist oft das erste sichtbare Zeichen, das eine weitergehende Untersuchung erforderlich macht.

Wie bereitet man sich auf eine Lipödem-Operation vor?

Die Vorbereitung auf eine Lipödem-Operation, meist eine Liposuktion, umfasst eine gründliche Beratung und Untersuchung durch den behandelnden Arzt. Patientinnen und Patienten sollten sich über die verschiedenen Verfahren und deren Risiken informieren. Vor der Operation sind eine gesunde Ernährung und moderates Training wichtig, um den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern. Zudem sollten keine blutverdünnenden Medikamente eingenommen werden. Eine umfassende Therapie umfasst oft sowohl chirurgische als auch nicht-chirurgische Maßnahmen.
Bei einer geplanten bariatrischen Operation zur Behandlung der Adipositas sind umfangreiche Voruntersuchungen erforderlich. Dazu gehören Bluttests, kardiologische und pulmonale Untersuchungen sowie eine ausführliche Ernährungsberatung. Oft wird ein multidisziplinäres Team aus Chirurgen, Ernährungsberatern und Psychologen hinzugezogen – um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten.

Was passiert in der postoperativen Phase?

Nach einer Lipödem-Operation sollten Patientinnen und Patienten spezielle Kompressionskleidung tragen, um die Heilung zu fördern und Schwellungen zu reduzieren. Schmerzmittel können helfen, postoperative Schmerzen zu lindern. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen. Physiotherapie kann ebenfalls empfohlen werden, um die Mobilität zu verbessern und das Lymphsystem zu unterstützen.
Nach einer bariatrischen Operation ist die postoperative Betreuung entscheidend für den Erfolg. Eine langsame Nahrungsumstellung, beginnend mit flüssiger Nahrung, ist erforderlich. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und psychologische Unterstützung sind wichtig, um den langfristigen Gewichtsverlust zu sichern und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Eine lebenslange Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten ist notwendig. Übergewicht kann nur durch eine konsequente und dauerhafte Therapie erfolgreich reduziert werden.

Welche Risiken und Komplikationen können auftreten?

Die Lipödem-Operation, insbesondere die Liposuktion, birgt Risiken wie Infektionen, Nachblutungen, Thrombosen und asymmetrische Ergebnisse. Langfristig kann es zu Hautunregelmäßigkeiten und einer Wiederansammlung von Fett kommen. Die Therapie sollte individuell angepasst werden, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren.
Bei Adipositas-Operationen, wie dem Magenbypass oder der Schlauchmagenoperation, bestehen Risiken wie Infektionen, undichte Nahtstellen, Nährstoffmängel und Thrombosen. Langfristige Komplikationen können Vitamin- und Mineralstoffmängel sowie eine erneute Gewichtszunahme sein, wenn keine dauerhafte Lebensstiländerung erfolgt. Übergewicht birgt zusätzliche Risiken für den allgemeinen Gesundheitszustand, die eine engmaschige Überwachung und eine abgestimmte Therapie erfordern.

Wie sieht die Langzeitbetrachtung aus?

Die Langzeitbehandlung des Lipödems erfordert eine kontinuierliche medizinische Betreuung und gegebenenfalls weitere Liposuktionen. Regelmäßige Lymphdrainagen, Physiotherapie und das Tragen von Kompressionskleidung können helfen, die Symptome zu kontrollieren.
Für Adipositas-Patientinnen und Patienten ist eine langfristige Gewichtskontrolle entscheidend. Regelmäßige medizinische Nachsorge, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität sind essenziell – um das erreichte Gewicht zu halten und gesundheitliche Risiken zu minimieren. Eine lebenslange Supplementierung von Vitaminen und Mineralstoffen kann erforderlich sein. Übergewicht erfordert eine dauerhafte Therapie, um den Gesundheitszustand zu stabilisieren.

Welche psychologischen Aspekte sind zu berücksichtigen?

Beide Erkrankungen haben erhebliche psychologische Auswirkungen. Beim Lipödem können die chronischen Schmerzen und die sichtbaren Veränderungen des Körpers zu einem verminderten Selbstwertgefühl und psychischem Stress führen. Psychologische Unterstützung und Selbsthilfegruppen können hilfreich sein. Die Therapie sollte auch psychologische Aspekte berücksichtigen, um den Patientinnen und Patienten ganzheitlich zu helfen.
Adipositas kann ebenfalls zu psychischen Belastungen führen, einschließlich Depressionen, sozialer Isolation und einem negativen Selbstbild. Eine umfassende psychologische Betreuung und Unterstützung sind wichtig, um den Patientinnen und Patienten zu helfen, langfristige Verhaltensänderungen zu erreichen und die psychische Gesundheit zu verbessern. Übergewicht kann stark belastend sein, weshalb eine integrative Therapie, die auch psychologische Unterstützung umfasst, von großer Bedeutung ist.

Welche Forschung und Innovationen gibt es?

Die Forschung zum Lipödem konzentriert sich auf die genetischen und hormonellen Ursachen sowie auf neue Behandlungsmethoden wie die wasserstrahl-assistierte Liposuktion und innovative Kompressionstechniken. Zukünftige Studien sollen die Effektivität und Sicherheit dieser neuen Methoden weiter evaluieren. Fortschritte in der Therapie des Lipödems versprechen bessere Behandlungsmöglichkeiten und höhere Lebensqualität.
In der Adipositasforschung werden neue chirurgische Techniken, medikamentöse Behandlungen und Verhaltensinterventionen untersucht. Besonders vielversprechend sind minimalinvasive Verfahren und die Entwicklung von Medikamenten, die die Gewichtsreduktion unterstützen – ohne erhebliche Nebenwirkungen zu verursachen. Auch die Rolle der Darmmikrobiota bei Adipositas ist ein spannendes Forschungsfeld. Die Entwicklung neuer Therapien zielt darauf ab, Übergewicht effektiver und nachhaltiger zu behandeln.

Fazit

Lipödem und Adipositas sind zwei unterschiedliche Erkrankungen, die trotz ähnlicher Erscheinungsbilder unterschiedliche Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten haben. Eine genaue Diagnose und eine individuelle, multidisziplinäre Behandlung sind entscheidend für den Erfolg. Während Lipödem vor allem durch genetische und hormonelle Faktoren bedingt ist und häufig eine chirurgische Behandlung erfordert, ist Adipositas eine Folge von Lebensstilfaktoren und erfordert umfassende Verhaltensänderungen und gegebenenfalls chirurgische Interventionen. Übergewicht stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar und erfordert eine langfristige Therapie. Die psychologische Unterstützung spielt in beiden Fällen eine zentrale Rolle – um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

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